Werk X Wien


Arbeitersaga

2020

Teil 2&3
Premiere am 16.1.2020 
Regie: Martina Gredler/Bernd Liepold-Mosser
Bühne und Kostüme: Thea Hoffmann-Axthelm
Fotos: Alexander Gotter 

Fulminant im Werk X Meidling: die Teile 3 und 4 der Fernsehserie “Die Arbeitersaga” von Peter Turrini und Rudi Palla.
Formal überzeugte zunächst die auf 50 Minuten verdichtete Dramatisierung der Folge „Müllomania“: Martina Gredler wählte für den Plot, der sich an den Ereignissen rund um das Wiener Rinter-Müllzelt orientiert, eine bizarre, beißende Clownerie, dargebracht von fünf Frauen, die mit großem Eifer männliche Machtposen karikieren.
Fast nahtlos geht der zweistündige Abend in Teil 4 über: Aus dem stilisierten Zelt samt Mauervorsprüngen des Karl-Marx-Hofes (von Thea Hoffmann-Axthelm) wird eine Skipiste, auf der Bernd Liepold Mosser SPÖ-Wintersportler durchchoreografiert talwärts rasen lässt. In breitem Kärntnerisch folgt die Analyse: „Do hot’s uns nach rechts druckt – üba die blaue Linie.“ Und man hat eine Erklärung parat für das schlechte Abschneiden: Das Material war schuld. Aber zum Trost: „Auch die Blauen haben schlecht g’waxelt.“
Stürmischer Applaus. von Thomas Trenkler im Kurier